Vergleichen tut uns Nicht gut

„Schau nicht auf die Nachbarmatte…“

Na…den Satz schon mal gehört?
Also ich habe ihn schon öfter gehört und muss mich selber immer wieder daran erinnern. Und Vergleiche sind im Yoga, wie im gesamten Leben eher kontraproduktiv.
Das ist der Grund, warum es in Yogastudios auch keine Spiegel gibt: es gehört zur wichtigsten Regel, sich nicht zu vergleichen auch nicht mit dir selbst…wie das gemeint ist?…schaue nach Innen und fühle was du tust…schau nicht in einen Spiegel und vergleiche deine asana mit dem, was du im Kopf hast, wie sie aussehen sollte oder wie es jemand neben dir macht. Es muss dir egal sein was dein Matten-Nachbar macht…bleib bei dir und deiner Wahrnehmung für dein Yoga.

Wir wollen verbinden mit Yoga aber vergleichen trennt

Yoga bedeutet übersetzt: Sanskrit-Wort „yoga“ u.a. „Verbindung, Vereinigung, Methode oder Technik“.
Yoga möchte dich in Verbindung bringen – mit deinem Körper, deinem Geist, deiner Seele aber auch mit deinen Mitmenschen, deiner Umwelt, der Natur.
Sobald du beim Yoga ins Vergleichen mit deinem Nachbarn kommst, geht deine Wahrnehmung weg von dir, deinem Körper und deinen Bedürfnissen.
Du schaust auf andere und machst vielleicht nach wie sie es machen ohne dabei genau zu wissen, ob sie es richtig machen…was bedeutet denn richtig?
Es ist dein Körper…es sind deine Emotionen…es ist deine Yogapraxis…und niemand anderer weiß, was für dich richtig ist. Du bewegst dich so ausgerichtet, wie es die Yogalehrerin / der Yogalehrer sagt, aber es sieht bei dir trotzdem anders aus, wie auf der Nachbarmatte.
Dein Körper ist vollkommen individuell gebaut und somit sieht bei dir eine Vorbeuge, ein Krieger oder der Spagat völlig anders aus.

Im Vergleich verlierst du

In unsere Gesellschaft ist Vergleich hoch im Kurs.
Ganz nach dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft…aber ist das wirklich gut?
Ich persönlich zweifel das an. Das Schul- und Leistungssystem arbeitet mit vergleichen, wer besser ist, ist mehr Wert…ist der Gewinner…
Um sich weiter zu entwickeln sind gute Vorbilder wichtig, Menschen, die einen beeindrucken und die einen in ihren Bann ziehen.
Dann vergleicht man auch nicht in seinem Vorankommen, sondern man nimmt den Nachbarn vielleicht einfach mit.
Wenn du dich im Alltag zu viel vergleichst und dabei dann über deine Grenzen gehst, sind nicht selten Erschöpfung, Rückenschmerzen, Beziehungsprobleme in schlimmeren Fällen Herzinfarkt oder Depressionen die Folge. Denn wenn du ständig deine Signale überhörst, die Bedürfnisse deines Körpers, physische wie psychische ignorierst, nur um so gut oder noch besser zu sein wie die anderen, dann tust du dir nichts Gutes.
Auf deine Yogapraxis bezogen, liegt hier oft der Grund für Verletzungen.
Du zwingst deinen Körper in Stellungen, die für deine Muskeln, den Gelenken oder Bändern nicht richtig sind. Es mag sich erstmal gut anfühlen eine asana so hinzubekommen, wie der vielleicht etwas beweglichere Matten – Nachbar macht aber auf die Dauer schadest du dir und du fütterst damit nur dein Ego.

Wenn du dagegen bei dir bleibst, versorgst du dich und deinen Körper mit positiver Energie und körperlichem Wohlbefinden. Du bist besserer Laune und deinen Mitmenschen gegenüber ebenfalls wohlgesinnter, wenn du sie nicht als Konkurrenten siehst.
Du initiierst durch das Vergleichen deines Matten – Nachbarn oder allgemein deiner Mitmenschen einen Wettbewerb zwischen dir und den anderen und das tut niemandem gut. Man wird härter und verschließt sich mehr und mehr, bis einem die anderen vielleicht sogar aus dem Weg gehen.

Du kannst entscheiden: schau ich in den Spiegel oder zum Nachbarn

Es gibt Yogalehrer*innen, die ganz bewußt keine exakten Anweisungen zu Fußstellungen oder Haltung der Finger geben. Der Schüler soll eine gewisse Selbstverantwortung behalten und nutzen. Der Schüler soll mehr in sich hinein fühlen und intuitiv entscheiden, welche Haltung für den heutigen Tag passt. So kannst du wirklich Verletzungen vorbeugen und auch nicht „blind“ den Anweisungen folgen sondern wirklich bei dir bleiben.
Eventuell hast du so auch die beste Möglichkeit zu spüren, welcher Yogastil für dich der beste ist.
Und du lernst, dass niemand außer dir Entscheidungen über dein Leben treffen kann. Du kannst auf der Matte deine Selbstverantwortung üben und so auch im Leben besser fühlen was du brauchst und was dir gut tut.
Das geht aber nur wenn du aufhörst zu vergleichen.
Höre genau auf DEINEN Körper und nimm genau DEINE Stimmung wahr…egal ob auf der Matte nebenan jemand ins volle Kamel geht, dir dein Gefühl aber gerade sagt:“…ne ich spüre für mich reicht das halbe…“ oder vielleicht sogar:“…Rückbeugen gehen heute gar nicht…“…
Es ist nicht wichtig wie deine Yogapraxis aussieht, sondern es ist wichtig wie sie sich anfühlt.

Vergleichen – Bewerten

Wer vergleicht – der bewertet auch: ich kann`s besser bedeutet – du bist schlechter…das macht niemanden glücklich.
Und als letztes, es wird immer jemanden geben der noch besser ist…
Also: bleibe bei dir, höre auf dich, genieße deine Yogapraxis und dein Leben ohne zu vergleichen und beurteilen.

Auf viele unvergleichlich schöne, vielleicht gemeinsame Yogastunden und ein unvergleichlich wunderbares Leben.

Liebe Grüßlis Stella

Das wunderschöne Bild ist von Annegret Hübner. Ich finde sie macht tolle Fotos und sie freut sich über Aufträge
Kontakt: annegret_huebner.fotografie@gmx.de



















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