Fortsetzung: „Der achtgliedrige Pfad“

Vom Umgang mit dem Körper, der Atmung, den Sinnen und dem Geist

Die ersten 2 Glieder sind am umfangreichsten zu beschreiben und für das tägliche eigene handeln essentiell.
Du erinnerst Dich aus den Blog Artikeln:
1. Glied: Die Yamas – vom Umgang mit der Umwelt
2. Glied: Die Niyamas – vom Umgang mit sich selbst

3. Glied: Asanas (Körperübungen)

Das ist der Teil der hierzulande mit Yoga in Verbindung gebracht wird. Körperhaltungen mit bestimmten Abfolgen, in verschiedenen Stilen, verbunden mit Meditation und manches mal ein OM trällern.
Ursprünglich war aber lediglich das Sitzen als asana in den Yoga Sutren* erwähnt. Es ging darum, den Körper auf ein langes Sitzen für die Meditationspraxis vorzubereiten.
Die geforderten Qualitäten hierfür lassen sich jedoch auf alle später entwickelten asanas übertragen.
Die beruhigende, heilende, kräftigende und verbindende Wirkung der asanas ist ohne Zweifel unfassbar wertvoll.
Im Yoga-Sutra 2.46. heißt es: asanas sollen gleichermaßen die Qualitäten von Stabilität und Leichtigkeit haben.
Das bedeutet, beim Praktizieren von Yoga, die Harmonie in den Gegensätzen zu finden.
Durch eine gute, körperliche Ausrichtung ist der Körper stabil und geerdet.
Gleichzeitig wird eine energetische Leichtigkeit erreicht, die sich im Körper ausbreitet. Das Praktizieren lässt einen auch die eigenen Grenzen erforschen und man kann sie erweitern um so mit Freude in der asana verweilen zu können.
Yoga-Sutra 2.48. : Ein Mensch, der asanas richtig übt, kann auch durch extreme äußere Einflüsse nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden.
…auf geht`s zur Yoga Stunde…

4. Glied: Pranayama (Atemübungen)

Pranayama bedeutet ein bewusstes Atmen und lenken von Energie.
Ein regulieren und ausdehnen des Atems.
Wenn man übt, bewusst und gesteuert zu atmen, kann man den Körper und Geist beruhigen, Blockaden auflösen und dadurch kann Energie wieder besser fließen.
Der Atem ist ein Anker, der dir in vielen Situationen helfen kann dich zu sammeln, wieder geerdet zu fühlen, Ängste los zu lassen, Verspannungen zu lösen, Emotionen zu beruhigen und vieles mehr…
Ein Helfer für den nächsten Punkt…

5. Glied: Pratyahara

Pratyahara bedeutet das Zurückziehen der Sinne.
Gerade durch unsere heutige Lebensform sind unsere Sinne permanent überfordert und gereizt. Es ist lebensnotwendig, das die Sinne nach außen gerichtet sind, um uns vor Gefahren zu schützen und am Leben zu erhalten,
aber auch hier braucht und sucht der Körper nach einem Ausgleich, nach Harmonie und deshalb ist es eine Wohltat die Sinne gelegentlich zu „verschließen“. Der Geist nimmt die äußeren Reize zwar noch wahr, reagiert aber nicht mehr darauf.
Hier hilft dir der Atem…wenn du dich ganz auf deinen Atem einlässt, kannst du die „Sinnestüren“ schließen.

Die Glieder 6 bis 8 werden Samyama genannt. Die letzte 3 Glieder befassen sich ausschließlich mit dem Geist. Die ersten 5 Glieder des Yoga-Übungspfads, dienen mehr dazu den Geist zu kontrollieren und zu beruhigen um den Weg nach innen vorzubereiten, während Samyana zum Kern vordringt: der Selbsterkenntnis.

6. Glied: Dharana

Dharana bezeichnet die Fähigkeit, sich vollkommen auf einen Gegenstand, ein Tun, eine Frage oder Überlegung auszurichten und hierbei zu verweilen. Hier wird ein tiefes Verständnis und Durchdringen des Objektes möglich.
Es bedarf einiger Übung um dies zu können.

7. Glied: Dhyana

Hier schaut der Meditierende wie ein Beobachter auf die Dinge und wertet in keinster Weise…alles wird so gesehen wie es ist.
Alte Denkmuster, Glaubenssätze oder Wissen was einen prägt, Erwartungen und Emotionen werden zurückgelassen. Der Beobachter akzeptiert alles, was er sieht – ohne zu bewerten oder zu beurteilen, ohne etwas verändern oder eingreifen zu wollen.

8. Glied: Samadhi

Das Ende des Pfades ist das Höchste: Der Zustand der inneren Freiheit.
Es wird beschrieben, dass sich hier die eigene Identität auflöst.
Andere Beschreibungen werden mit Erleuchtung bezeichnet oder die Erkenntnis des wahren Selbst.
Innere Glückseligkeit…ein Zustand der absoluten Freiheit, der unabhängig von äußeren Umständen ist…

Da hab ich noch viel zu üben…aber ich genieße jeden Augenblick wenn es mir in meiner Meditation gelingt, für kleine Momente dieser Beobachter zu sein…ich sehe und fühle die Dinge wie sie sind und kann es stehen lassen.

Wenn du mehr über Meditation erfahren möchtest dann lese auch den Blog Artikel: „Kann ich meditieren“
Und du wirst auf Instagram bald kleine Meditationen mit mir machen können.
Du findest mich auf Instagram unter stella_bergengruen

Ich hoffe es hat dich interessiert mal in den theoretischen Teil des Yogas rein zu schnuppern.

In diesem Sinne ganz liebe Grüßlis Stella

*Yoga Sutren von Patanjali

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