Frühjahrsmüdigkeit

Kaphazeit – Frühjahrsmüdigkeit

Kennst Du das…diese Schwere und sich etwas antriebslos fühlen?
Im allgemeinen die „Frühjahrsmüdigkeit“ genannt…im Ayurveda fällt diese Phase in die Kaphazeit. Der Rhythmus der Natur beeinflusst nach ayurvedischer Vorstellung auch die Rhythmen unseres Geistes und unseres Körpers. Psychische Störungen z.B. depressive Verstimmungen treten gehäuft während der Kaphazeit auf, wenn graue, neblige Regentage die Psyche drücken. Der Winter ist mit viel Regen und kalter Feuchtigkeit dem Kapha zugeordnet. Kaphatypen bekommen auch häufiger im Winter Sinusitiden, Bronchitiden und andere Schleimbildende Erkältungskrankheiten. Durch Anwendung von Wärme wird dies reduziert und mit Ingwer und schwarzem Pfeffer kann hier das Agni (Feuer) unterstützt werden. Ebenfalls hilft es auf Kaphaproduzierende Nahrungsmittel (z.B. Milch) zu verzichten.

Ausleitungstherapie zum Jahreswechsel

Der Wechsel der Jahreszeiten ist für jeden Organismus eine Herausforderung. Nach der Schneeschmelze (ist heutzutage nicht mehr eindeutig zu zuordnen) vertreibt Vata mit oft heftigen Winden nicht nur das letzte Eis, sondern treibt auch die Körperfunktionen wieder an. Im Winter war alles etwas runter gefahren und auf Sparflamme eingestellt.
Während des Winters haben sich Kapha und Schlacken angesammelt, die jetzt in Bewegung gebracht werden. Wir fühlen uns dadurch müde, antriebslos und unser Immunsystem ist geschwächt.
Eine wichtige Maßnahme in diesen Übergangszeiten ist deshalb die Reinigung des Körpers.
Zu vergleichen mit der Fastenzeit zwischen Fasching und Ostern. Hier steht zwar der christliche Ansatz im Vordergrund aber auch die reinigende Wirkung.

Anleitung für Entschlackungstage

Leichtes Fasten nennt man im Ayurveda „langhana“. Empfohlen wird, zwei Tage in der Woche zu suchen, an denen keine anstrengenden Tätigeiten erledigt werden müssen:
– am ersten Tag sollen die Mahlzeiten nur aus einer Reis- Gemüsesuppe nach folgendem Rezept bestehen:
1 handvoll Basmati-Reis (und ca. 250g Fenchel, Zuchini, Karotten oder besser noch regionales Wurzelgemüse) in 0,5l Wasser 20 min kochen, salzen nach Geschmack würzen und ohne die Zugabe von Fett oder Eiweiß essen. Diese Menge ist Erfahrungsgemäß für 2 Mahlzeiten ausreichend.
Wichtig ist am Entschlackungstag mindestens 2,5 l Kräutertees oder warmes Wasser zu trinken.
– am zweiten Tag sollte man Morgens direkt nach dem Aufstehen mindestens 1 großes Glas warmes Wasser trinken und die erste Mahlzeit erst nach dem letzten Stuhlgang einnehmen. Dabei darf am Tag nach dem Fasten nur leicht verdauliche Kost gegessen werden, d.h. keine langkettigen Fettsäuren und tierisches Eiweiß.
Am Abend kann eine Ölmassage durchgeführt werden.

Wenn solch ein Entschlackungstag dreimal im Abstand von 3 bis 4 Wochen wiederholt wird, reicht dies bei Personen ohne körperliche Beschwerden aus, um das Doshagleichgewicht wieder herzustellen und fit ins Frühjahr zu starten.
In der noch vorherrschenden Kaphazeit, vor allem wenn es immer wieder kalt wird, darf gern etwas schärfer gewürzt werden und wärmende Gewürze wie Kreuzkümmel, Nelken, Senfsaat, Safran, Zimt und Kardamom sind wichtige Helfer.B

Ätherische Öle für das Kaphadosha

Ätherische Öle eignen sich wunderbar um sich noch zusätzlich etwas Gutes zu tun. In einem Öllämpchen oder besser noch in einem Diffuser, kannst du die Wirkung der Öle gut für dich nutzen:
– Bergamotte ist ein wunderbarer Stimmungsaufheller, der dich bei Tiefs oder depressiven Verstimmungen unterstützen kann. Dieses Öl ist auch zusätzlich noch das Öl der Selbstliebe und stimuliert die Herzensenergie.
– Rosmarin wirkt stärkend, anregend und vitalisierend und eignet sich daher gut um von dem Winter in den Frühling zu starten. Wunderbar für Fußeinreibungen und Fußbäder.
– Grapefruit vertreibt Müdigkeit und Letargie, ist stimulierend und ist besonders gut für die Raumbeduftung geeignet. Traditionell ist Grapefruit ein guter Aktivator für die Leber und hilft den ganzen Stoffwechsel anzuregen und den Körper wieder in Schwung zu bringen.
– Wilde Orange ist ähnlich wie die Grapefruit und kann deshalb wunderbar in Kombination damit eingesetzt werden.
– Eukalyptus wirkt befreiend, öffnet die Atemwege, ist sehr erfrischend und ist besonders in der Kaphazeit, wo wir zu Verschleimungen der oberen Atemwege neigen, eine wirklich gute, natürliche Unterstützung. Dieses Öl eignet sich für inhalierende Anwendungen.

In deiner Yogapraxis dürfen sich jetzt vermehrt auch spielerische Elemente finden, Balance Haltungen wie der Baum oder „fliegende“ asanas wie Krieger III oder die Krähe.

Ich hoffe es ist etwas für dich dabei du kommst so sicher entspannt, gestärkt und hoffentlich gesund durch die letzten Wochen des Winters und kannst mit Schwung ins Frühjahr starten.

Eine wunderschöne Zeit wünsche ich dir liebe Grüßlis Stella




2 Gedanken zu “Frühjahrsmüdigkeit

  1. Liebe Stella,

    die Idee mit den Entschlackungstagen finde ich toll, da ich (insbesondere ohne Urlaub zu nehmen) eher nicht der Typ fürs Fasten bin – ich esse einfach zu gerne. 0 =)
    Leider weiß ich nicht genau, worin langkettige Fettsäuren enthalten sind. Du kannst mir da bestimmt weiterhelfen.

    Ich bin gespannt auf meinen ersten Entschlackungstag – und das Gefühl danach!

    Liebe Grüßlis an dich und einen wunderbaren Tag!
    Susanne

    1. Hallo liebe Susanne…langkettige Fettsäuren sind das gleiche wie ungesättigte Fettsäuren. Es gibt die „gesättigten“ und „ungesättigten“ Fette. Gesund sind die ungesättigten. Sie stecken vor allem in pflanzlichen Fetten (etwa Olivenöl) und Fisch. Tierisches Fett liefert dagegen ungesunde „gesättigte“ Fette. Im Rahmen einer Diät wird oft auf die Ausdrücke „gesättigte Fettsäuren“ und „ungesättigte Fettsäuren“ gestoßen. Gesättigte Fettsäuren sind, wie schon erwähnt eher ungesund, die ungesättigten Fettsäuren sind für den Körper lebensnotwendig.Die “Sättigung” beschreibt die chemische Struktur der Fette. Viele Nüsse und Ölsaaten enthalten typischerweise eine ausgewogene, gesunde Kombination unterschiedlicher Fette.

      Rapsöl, Olivenöl, Hanföl, Leinöl.
      Walnussöl oder auch ganze Walnüsse.
      Chia-Samen oder als regionale Alternativen Leinsamen und.
      Sonnenblumenkerne.
      Oliven, Avocado.
      Ich hoffe ich konnte Dir damit helfen…ich werde auch über meine Erfahrung mit den Entlastungstagen berichten.
      Ganz liebe Grüßlis Stella

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